Am 20.01.2020 – 22.01.2020 nahm ich am „PARTIZIPATIONS-INNOVATIONS-CAMP – TRANSFORMATION GEMEINSAM GESTALTEN“, 13. Loccumer Procedere-Werkstatttagung für Beteiligungsinnovationen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil.
Das Ziel der Veranstaltung war es Beteiligungsprozesse in der Politik oder Zivilgesellschaft, in der Wirtschaft, der Kirche, im Kultur- oder Bildungsbereich – sichtbar zu machen und die Menschen zusammenzubringen, die sich bereits erfolgreich damit befassen. Beinahe überall gibt es Menschen mit Expertise, die sich guten Beteiligungsprozessen widmen. In dieser Veranstaltung wurde sich über neue beteiligende Verfahren und Methoden ausgetauscht sowie über Projekte und Initiativen diskutiert.
In diesem Zusammenhang traf ich einige spannende Menschen wie beispielsweise Claudine Nierth, die den ersten erfolgreichen Bürgerrat Deutschlands mit auf den Weg gebracht hat und von deren Tun berichtete. Auch das Frankfurter Bürgerkonvent war als weiterer Akteur dabei. Außerdem stellte ich fest, dass es bereits in der Schule viele neue Beteiligungsansätze in Deutschland gibt. Eine*r davon ist der von Gregor Dehml von Politik zum Anfassen e.V. und seinem Podcast: Der Kommunalpolitik-Podcast. Auch der Ansatz von People’s Theater gebührt mehr Aufmerksamkeit. Sie arbeiten gemeinsam mit Schulen an einem neuen ausgefülltem Demokratie Verständnis und fangen bereits bei unseren Kleinen an Demokratie zu lehren und lernen.
Neben diesen Ansätzen arbeiteten einige an einem Qualifizierungsprogramm für Demokratieentwickler*innen. Hierbei geht es darum das Personal unserer Demokratie (vom Engagierten bis zum Berufspolitiker) zu schulen und dadurch die Demokratie weiter zu entwickeln bzw. Ihr Leben einzuhauchen. Gerade die Verwaltung muss und darf mehr in die Pflicht genommen werden, um ihre Kommune mitzuentwickeln und Partizipationsprozesse anzustoßen. Dazu braucht es aber gute Moderator*innen und Prozessbegleiter*innen, die beratend zur Seite stehen. Vielleicht ist hier in Zukunft die Chance gleichzeitig persönlich und beruflich wirksam zu werden.
Ein andere interessante Begegnung hatte ich mit einem Verwaltungsmitglied, welches sich um über die Art der neuen Bewerber*innen für Verwaltungsstellen wunderte. Das sind meist sicherheitsbedürftige Menschen, die wenig flexibel und kreativ agieren wollen. Woran liegt das? Was kann getan werden, um diesem Beruf einen neuen Anstrich zu verpassen? Ist nicht Verwaltung das Herz der Kommune und Fädenzieher*in, wenn es wichtige Entscheidungen geht? Dann sollte über neue Berufsbezeichnungen und Weiterbildungen nachgedacht werden, um Beruf attraktiver zu machen.
Grundsätzlich waren sich alle einige, dass Partizipation (Grundlegend bei allen Beteiligungsprozesse) Heilungsmittel, Basisrezept und Erfolgsgarant für unsere Demokratie sein kann und wird.
Menschen müssen dafür ausgebildet werden. Ausgebildet werden, um die Community zu motivieren und ermächtigen. Genauso wie auch in unseren CSX-Strukturen oder den Genossenschaften 2.0. Unsere Wirtschaft, Politik und Gesellschaft braucht Menschen, die zu Community Manager*innen bzw. Zukunftsgestalter*innen werden.
Danke nochmal lieber Ludger Bennighaus von DIALOGIK, Stuttgart für sein Geschenk: Das Buch „Bürgerbeteiligung – Konzepte und Lösungswege für die Praxis“
Danke auch an die vielen tollen Gespräche mit:
Zu Paul findet ihr hier übrigens zwei interessante Websites: https://www.evangelisch.de/inhalte/86393/11-07-2013/paul-cromwell-die-leute-sehnen-sich-nach-gemeinschaft | https://www.buergergesellschaft.de/praxishilfen/community-organizing/was-sagen-die-akteure/interviews/paul-a-cromwell/
SL