Zu unserem ersten CSX-Talk kamen auf Anhieb 12 Menschen und diskutierten lebendig über die unterschiedlichsten Fragestellungen in Bezug auf gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften.
Es ging um folgende Themen:
Wie ihr im Bild sehen könnt, mangelte es nicht an Fragestellungen. Aufgrund der Zeit haben wir uns für diese drei Themen entschieden.
Zu der Frage „warum gerade jetzt CSX?“ wurde in einer kleinen Gruppe diskutiert. Das Ergebnis war, dass das CSX Konzept krisensicherer zu sein scheint als das bisherige Wirtschaftssystem. Die Anbietenden sind finanziell abgesichert, selbst wenn keine Leistung erbracht werden kann (Beispiel: Friseur*in oder Restaurant). Gerade in Zeiten von Corona wäre das wahrscheinlich für viele eine tolle Alternative und ein Rettungsanker gewesen. Auch der Aspekt, dass die SoLawis gerade großen Zulauf haben, spielt in diese Argumentation mit rein. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oftmals bietet die stadtnah gelegene Solawi den Ausgleich für Stadtbewohner*innen. Hier können sie mit anpacken, in der Erde graben oder einfach nur die frische Luft und die Natur genießen. In letzter Zeit war zudem oft das Thema „Nahrungsmittelsicherheit/Ernährungssicherheit“ im Fokus der Medien, also genau das, was SoLaWis in ihrer Region bieten. Wir wissen wieder ganz genau wo unsere Lebensmittel herkommen und wer sie wie für uns angebaut hat. Viele haben auch das Problem, dass sie in Kurzarbeit geschickt worden sind und das Gefühl haben, nichts mit ihrem Tag anfangen zu können. Dieser Langeweile entgegenzuwirken und Strukturen im Alltag zu geben – das schafft eine Solawi, weil sie Angebote der Mithilfe und Partizipation bietet. Wir fühlen uns wieder gebraucht, sind unter Menschen und lernen gleichzeitig noch was.
Das Thema „Schnittstelle“ zwischen mehreren solidarischen Strukturen wurde tiefergehend diskutiert. Wie wäre es, wenn man Teil von drei oder mehr unterschiedlichen gemeinschaftsgetragenen Organisationen ist. Wird das irgendwann ein zu großer Aufwand oder überfordernd sein? Wo kann man sich dann noch einbringen und wo nicht? Ein Aspekt, der in diesem Zusammenhang aufkam war, dass es vielleicht Dachorganisationen bräuchte, bei der die Menschen nur eine Mitgliedschaft eingehen, dann nur Teil einer Community sind von der sie alles bekommen. Während wir so über diese Dachorganisationen fantasierten, kam uns die Idee, dass wahrscheinlich der jetzige Handel die Funktion des Verbindungsgliedes und der Koordination zwischen verschiedenen CSX sein könnte. Wie preist man dann wieder diese Arbeit ein? Was genau ist dann die Aufgabe des Handels? Braucht es ihn wirklich noch?
Gleichzeitig wurde über Solidarregionen als Dach nachgedacht. Vielleicht wird der oder die Verbraucher*in Mitglied einer Solidarregion und bekommt dann eben alles aus einer Hand, weil auch Verarbeiterinnen, Produzent*innen, und Dienstleister*innen Teil dieser Dachorganisation sind.
So oder so ähnlich wurde diskutiert und erörtert.
Ich freue mich bereits auf das nächste Mal, welches am 15.06 stattfinden wird. Wer dabei sein möchte, aber noch nicht den CSX-ThinkTank Newsletter erhält, kann sich gerne bei mir (sophie@christophspahn.de) melden.